Project Description
Die BBS Technik 1 in Ludwigshafen hat in diesem Jahr den „Abraham-Pokal“ der ‚Gesellschaft für christliche-jüdische Zusammenarbeit Rhein-Neckar e.V.‘ für ihre Integrationsarbeit erhalten.
Darüber hinaus wurde die Schule wurde von der Herbert-Quandt-Stiftung mit Sitz in Bad Homburg ausgewählt, um an ihrem Wettbewerb „Trialog der Kulturen – Fremde- Heimat – globale Welt“ teilzunehmen. Dieser Wettbewerb bietet Schülern und Lehrern die Möglichkeit, Verbindendes und Trennendens in Judentum, Christentum und Islam zu entdecken, Antworten dieser Religionen auf existentielle Fragen zu reflektieren und ihre interkulturelle Kompetenz zu erweitern –„ damit das Zusammenleben in der gemeinsamen Heimat des global village gelingen kann“ – so formuliert es Quandt-Stftung.
Die BBS Technik nennt ihr fächer- und schulformübergreifendes Gesamtprojekt „Grenzgänger in einer globalen Welt“.
Eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern hat gemeinsam mit der Schulleitung einzelne Projekte entwickelt, die in diesem Schuljahr umgesetzt werden sollen.
An den Projekten nehmen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Technischen Gymnasiums – hier ist der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund besonders hoch – und verschiedene Klassen der Berufsschule und der Berufsoberschule teil.
In einem Literaturworkshop, der in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek und dem Ernst-Bloch-Zentrum veranstaltet wird, versuchen Schülerinnen und Schüler mit eigenen Textproduktionen existentielle Fragen und Sinnentwürfe literarisch zu ver- und zu bearbeiten. Glückendes/gelingendes Leben, Was trägt mich, was hält mich? Was gibt meinem Leben Sinn? Was bedeutet mir Heimat?, Grenzgänger – sind u.a. die Themen ihrer literarischen Eigenproduktionen, die die Schüler gemeinsam mit der Stadtbibiliothek in einem Buch veröffentlichen und in einer Veranstaltung präsentiert wollen.
Umgesetzt werden Workshops in Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen und der Kunsthalle Mannheim zu den Themen:
- Religion und religiöse Symbole in mittelalterlicher Kunst
- Kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Religionen
- Wie werden wir durch Kultur/Religion geprägt?,
- Kunst als Ausdruck von inneren Erfahrungen
- Was sagen Bau- und Kunstwerke über das Denken, die Kultur und die Religion von Menschen aus?
- Was sind unsere kulturellen und religiösen Wurzeln?
- Religion in den Bildern und Skulpturen moderner Künstler
Hierdurch vorbereitetet werden sich die Schülerinnen und Schüler auf ästhetische Spurensuche in Synagogen, Kirchen und Moscheen begeben und Kontakte mit den Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Religionen herstellen. Autorenlesungen sind geplant, Geschichten aus der jüdischen Weisheitsliteratur, aus der islamischen Mystik und aus dem Christentum werden in einer gemeinsamen Veranstaltung vorgetragen. In Zusammenarbeit mit der ‚Hochschule für jüdische Studien‘ in Heidelberg werden jüdische Jugendliche verschiedene Klassen besuchen und mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch kommen. Mario die Carlo, Mitarbeiter bei „medien und bildung Ludwigshafen“, wird seinen Film „Ludwigshafen – meine Stadt“ vorstellen.. Schüler sollen sich Gedanken darüber machen, wie eine ‚Stadt der Begegnung‘ aussehen könnte. Im Fach Kunst wird in Zusammenarbeit mit einer Schreinerklasse eine ‚Bank der Begegnung‘ gebaut.
Lessings „Nathan der Weise“ wird gelesen und inszeniert und im Fach ‚Darstellendes Spiel‘ werden Spielszenen zum Thema „interkulturelle Liebesbeziehungen“ entwickelt, die bei den Theatertagen der Stadt Ludwigshafen vorgestellt werden.
Der israelisch-palästinensische Konflikt soll Thema eines Workshops sein. Podiumsdiskussionen mit Vertretern der drei Religionen sollen stattfinden und zum Schuljahresabschluss ist ein multikulturelles Fest, bei dem die Ergebnisse der Projektarbeit vorgestellt werden. Die Ergebnisse sollen in Film-Dokumentation und in einer Projekt-Mappe festgehalten werden. Die Dokumentation des Projektes durch eine Schülergruppe mit Filmen, Fotos, Interviews etc. wird durch ‚medien+bildung Ludwigshafen’ in Kooperation mit dem ‚Offenen Kanal Ludwigshafen’ betreut.
Magret Gerdes-Pfeiffer
Projektverantwortliche