… war der verheißungsvolle Titel eines Erzählabends, der am 17.2. innerhalb des Projektes „Trialog der Kulturen“ in der Galerie der BBS Technik 1 stattfand. Im Judentum, Christentum und Islam gibt es eine unendliche Vielfalt an Überlieferungen. Diesen ist der Traum einer besseren Welt gemeinsam. Etwa 150 Zuhörerinnen und Zuhörer, darunter viele Schüler, lauschten den Geschichten, vorgetragen von Gideon Horowitz, Thomas Hoffmeister-Höfener und Serap Güven.
„Jede Geschichte setzt ein Licht in den Raum“, so begann Thomas Hoffmeister-Höfener den Abend und zündete eine große Kerze an, von der Licht an andere, kleinere weitergegeben wurde.
Mit Geschichten über den König Salomon, der in allen drei Religionen bekannt ist, ging es los. Gideon Horowitz erzählte Geschichten aus dem Judentum voller Humor, die den Zuschauern viel Raum für innere Bilder ließen, mit unerwarteten Pointen, wenn eine verarmte Fischernetzknüpferin in ihrer Not den Wind anklagt, weil er ihr das letzte kleine Brot hat fortwehen lassen. Und wie das Leben so spielt, hat dieses kleine Brot das Leck eines Schiffes gestopft und somit das Leben der Seeleute in Seenot gerettet.
“Geschichten verbinden alle Kulturen“, damit leitete Thomas Hoffmeister-Höfener seine Erzählung ein, die davon handelte, wie Geschöpfe Gottes – Esel, Hund, Affe und Mensch – mit ihrem Schöpfer darüber verhandeln, welche Anzahl an Lebensjahren ihnen mitgegeben wird. Mit viel hintergründigem Humor erzählt er, dass die Tiere um die Verkürzung ihrer Lebenszeit bitten, um nicht die Qualen des Älterwerdens erdulden zu müssen, der Mensch hingegen kann nicht genug Lebenszeit bekommen, trotz kräftezehrender Arbeit im Verlauf des Lebens und Aussichten auf Altersgebrechen und Demenz.
Serap Güven überraschte und beglückte die Zuhörer mit Erzählungen aus dem islamischen Fundus. Nazreddin heißt der Held ihrer überlieferten Geschichten, Till Eulenspiegel ähnlich, der gerne mit Witz und Schlauheit weltliche und religiöse Autoritäten in Frage stellt. Serap Güven ist ausgebildete Schauspielerin und es gelang ihr, Nazreddin mit großer sprachlicher und körperlicher Ausdruckskraft authentisch lebendig werden zu lassen.
„Legenden, Mythen und Märchen bilden die Seele, den Schatz einer Kultur. Sie sind der Schlüssel zum besseren gegenseitigen Verstehen jenseits der kulturellen Eigenheiten“, hatte der Schulleiter, Albert Schweigert, zur Begrüßung gesagt. Mit dieser Veranstaltung sind wir ein Stück auf diesem Weg weiter gekommen.