Auf Einladung der BBS Technik 1 war Paul Niedermann zu Gast, der als Kind von den Nationalsozialisten im Oktober 1940 von Karlsruhe in das Internierungslager nach Gurs in den französischen Pyrenäen verschleppt wurde.
Die Zuhörer und Gesprächspartner von Paul Niedermann waren die Schülerinnen und Schüler des Technischen Gymnasiums und der Berufsoberschule Technik 1 und 2. Er erzählte von seinen leidvollen Jahren, in denen auch seine Eltern in den Konzentrationslagern von Majdanek und Auschwitz von den Nazis ermordet wurden. Ihm selbst und seinem Bruder gelang die Flucht über ein französisch-jüdisches Kinderhilfswerk in die Schweiz und in die USA.
Lange konnte er über seine Erfahrungen nicht reden. Doch 1987 sagte er als Zeuge im Prozess gegen den Kriegsverbrecher Klaus Barbie, dem „Schlächter von Lyon“, aus. Seitdem ist er unterwegs, um den nachfolgenden Generationen von seinen Erlebnissen zu erzählen. Er will die Schülerinnen und Schüler nicht mit Schuldgefühlen belasten, sondern möchte sie davon zu überzeugen, dass sie aus der Kenntnis dieser Geschichte heraus, die Wiederholung solcher Gräueltaten verhindern könnten. Er mahnte, sich „mit allen Mitteln gegen radikale Kräfte zu wehren“.