Shalom – Salaam – Friede sei mit dir – so wurden die Teilnehmer bei der Eröffnungsfeier zur „Woche der Brüderlichkeit“ der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit von Herrn Froese, dem geschäftsführender Vorsitzenden, begrüßt.

Unsere Schule erhielt im letzten Jahr den ‚Abraham-Pokal’ der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, gemeinsam mit der Heinrich-Lanz-Schule aus Mannheim. Wir hatten den Auftrag, uns dieser Auszeichnung durch interreligiöse und -kulturelle Arbeit in Schule und Unterricht würdig zu erweisen.

Frau Oberbürgermeisterin Dr. Lohse dankte den Schülern für ihr Engagement.
Der Oberbürgermeister der Stadt Mannheim, Herr Dr. Peter Kurz, erinnerte an das Erbe der Aufklärung und gab mit einem Zitat von Hans-Georg Gadamer „Dialog setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte“ die Richtung des Mottos der Veranstaltung „Aufeinander hören – miteinander leben“ an.

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Mit einer eindrucksvollen Performance zum Thema „Ausgrenzung“ stellten sich die neuen Empfänger des Pokals, die Wilhelm von Humboldt-Schule“, die in diesem Jahr, gemeinsam mit dem Ursulinnen-Gymnasium den Pokal erhält, vor.

Herr Schweigert bedankte sich in seiner Rede für die wertvolle Arbeit, die die Schülerinnen und Schüler und ebenso auch die Lehrerinnen und Lehrer im letzten Jahr geleistet hatten und auch noch weiterhin erbringen werden.

Schüler der Klassen ITSE 10 und IMC 08a der Berufsschule, Andreas Trapp, Max Wettling und Abdullah Altinok stellten die Aktivitäten während des letzten Jahres, die sie zum Thema ‚Verständigung zwischen den drei Religionen‘ durchgeführt hatten, vor. So standen Besuche von jüdischen und muslimischen Einrichtungen auf dem Plan. Gemeinsame Erinnerungsarbeit wurde u.a. durch die Gestaltung der Gedenkveranstaltung im Pausenhof der Maxschule für die jüdischen Mitbürger Ludwighafens, die nach Gurs deportiert wurden und die Beteiligung an der Aktion „Ludwigshafen setzt Stolpersteine“ geleistet. Hieran wird noch immer gearbeitet.

Es ist hervorzuheben, dass sich besonders viele muslimische Schüler für diese Gedenkarbeit engagiert haben. Der Satz von Abdullah Altinok lautete am Schluss: „Die Erinnerung und die Trauer, sie ermahnen und fragen uns, ob wir heute genug tun, um gute Nachbarn zu sein oder ob wir wieder welche werden, die lieber wegschauen als eingreifen und Partei ergreifen. Es ist eine offene Frage und wir haben Antwort zu geben! Wir, die Schulgemeinschaft der BBS T1 – Lehrer und Schüler – wir wollen gute Nachbarn werden“.

Ruven Klöttschen, Schüler der Jahrgansstufe 12 des Technischen Gymnasiums, gab eine Übersicht über die vielfältigen Aktivitäten innerhalb des „Trialogs der Kulturen“, die auch noch im Foyer von ihm präsentiert wurden.

So bemerkte schon in der Begrüßung Herr Froese, dass gerade in diesem Jahr, auch mit der Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an den Islamwissenschaftler Navid Khermani ein besonderes Augenmerk der diesjährigen ‚Woche der Brüderlichkeit‘ auf die Beteiligung des Islams und damit der Verständigung und Begegnung mit den Menschen aller drei Religionen liege.

In diesem Sinne hielt der Heidelberger Islamwissenschaftler, Prof. Raif Georges Khoury, die Rede und erläuterte die historische Verbundenheit der drei abrahamischen Religionen und ihre Gemeinsamkeiten in den „Schätzen der Weisheit, in der Erkenntnis und in der Allmacht des Wortes“. Es gäbe keine nennenswerten Unterschiede der drei Religionen in ihren Grundaussagen, so Herr Khoury. Der Islam habe, wie das Judentum und Christentum auch, die aramäische und altgriechische Kultur übernommen. Die Differenzen seien aus aus dem Bedürfnis heraus entstanden, sich als besonders und einzigartig gegenüber den anderen Religionen präsentieren zu wollen. Sie seien aber historisch bedingt und nicht in den Religionen angelegt.

Die gemeinsamen Voraussetzungen von Judentum, Christentum und Islam seien sehr gut, um miteinander zu leben, sagte Herr Khoury in seinen abschließenden Worten.

Im Foyer stellten die Schulen, die den Pokal abgehen mussten, ihre Arbeit durch Plakate und andere Präsentationsformen vor. Mit Getränken und einem Imbiss wurden die Besucherinnen und Besucher von der Stadt eingeladen und es gab Gelegenheit zum „aufeinander hören und miteinander reden“.